Verführerische Küsse im Gepäck (German Edition) by Katie Blue

Autor:Katie Blue [Blue, Katie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-10-31T23:00:00+00:00

12

Es dauerte am Dienstagmorgen lange, bis Annabell und Jessica sich munter und fit genug fühlten, endlich aufzustehen. Die Aufregung des gestrigen Abends steckte ihnen noch in den Knochen.

"Wenn es wärmer wäre, hätte uns die Hitze im Zelt schon längst hochgejagt!", gähnte Jessica.

"Die Sonne scheint zwar, aber zum Baden ist es heute trotzdem zu kalt." Annabell gab großzügig bemessene Kaffeeportionen in die Maschine, in der Hoffnung, dass sie nach dem Genuss eines kräftigen Kaffees richtig wach sein würden.

"Dann faulenzen wir eben den ganzen Tag. Mein Buch wartet sowieso schon lange darauf, ausgelesen zu werden."

"Stimmt. Zum Lesen sind wir bisher nicht sehr oft gekommen."

Auch Theo und Schubi hatten sich dafür entschieden, an diesem Morgen alles etwas langsamer angehen zu lassen. Schubi konnte sich ohnehin nicht so schnell bewegen, obwohl die nächtliche Ruhe seinem Fuß gut getan hatte. Er fühlte sich nicht mehr ganz so dick an und auch das dumpfe Pochen, dass er die ganze Nacht über gespürt hatte, ließ langsam ein wenig nach.

"Ich bin froh, dass es heute nicht ganz so heiß ist. Nichts ist schlimmer, als wenn man am liebsten in den See springen möchte, aber nicht kann, weil der Fuß verbunden ist."

"Stimmt. Ich denke, wir könnten heute mal 'ne Pokerrunde einschieben. Die Jungs machen bestimmt mit."

"Super Idee." Schubi strahlte Theo an. Sie würden sicherlich viel Spaß haben.

Wenig später hatten sich die fünf Männer, Erik und seine Freunde waren begeistert gewesen, vor Theos und Schubis Zelt niedergelassen. Es sah nicht danach aus, als würden sie in den nächsten Stunden etwas anderes tun als zu pokern.

Annabell und Jessica saßen auch vor ihrem Zelt, beide mit einem Buch in der Hand. Hin und wieder blickte eine der beiden auf, nur, um kurz darauf wieder die Nase in ihren Roman zu stecken.

Die einzigen beiden, die sich mit diesem morgendlichen Müßiggang nicht hatten anfreunden können, waren Wiebke und Pia gewesen. Eine Weile hatten sie bei den Männern herumgelungert, so lange, bis Theo die Nase von ihnen voll gehabt und sie endgültig verscheucht hatte.

Gegen Mittag standen Annabell und Jessica wie fast jeden Tag vor der schwierigen Entscheidung, was sie essen sollten.

"Ich hätte nichts dagegen, wenn es hier einen Pizzaservice gäbe, den man hin und wieder anrufen könnte", seufzte Annabell.

"Stimmt. Wir sind es einfach nicht gewöhnt, täglich etwas zusammenzuschmurgeln. Und außerdem haben wir mit dem kleinen Kocher ja auch nicht die allerbesten Bedingungen."

Beide suchten nach einer Lösung für ihr Dilemma.

"Wir könnten uns einfach ein paar Brote machen", schlug Jessica vor.

"Schon, aber dann habe ich zwei, drei Stunden später wieder Knast und nasche den Rest des Tages nur um mich rum."

"Dann müssen wir eben Eintopf essen. Die letzten Kartoffeln reichen definitiv nicht für Bratkartoffeln."

Annabell überlegte. "Und wie wäre es mit Spiegeleiern?"

"Okay, wenn du sie machst."

Lachend erhob sich Annabell von ihrem Stuhl. "Ich weiß auch nicht, wie du das immer hinbekommst, die Küchenarbeit auf mich abzuwälzen."

"Das stimmt doch gar nicht", empörte sich Jessica. "Gestern und vorgestern habe ich mich um das Mittagessen gekümmert."

Annabell ging nicht darauf ein. Das Spiegeleierbraten würde sie gerade noch hinbekommen. Leider stand sie eine Minute später schon wieder bei Jessica.

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